24 June 2014

Presencing, absencing, disclosing, hiding

Being and Time from 1927 is Heidegger's most famous book, his magnum opus. The book's primary message, as the title indicates, is that 'being' means 'time'. The meaning of being itself, and not merely the being of beings, is a temporal one: three-dimensional temporality (Zeitlichkeit) as Dasein's Da: the clearing (Lichtung). Later on, however, Heidegger makes a shift, pronouncing that time is only the "provisional name" (Vorname) for _alaetheia_, the open truth of being. The focus shifts to the play of disclosing and hiding (including only partially or distortedly disclosing) within the open clearing of _alaetheia_. The temporal dimensions of this play fade away, and Heideggerians go along with this 'development', letting it retreat into obscurity in their scholarly recounting of the 'development' of Heidegger's thinking.

But, seen clearly and simply, the clearing never loses its temporal character, so the threefold play of disclosing and hiding criss-crosses with the play of presencing (in the present) and twofold absencing (refusal by has-beenness, and withholding by the future). So there are 3x3=9 possible phenomenal combinations in toto. Human being itself (Dasein) is this ecstatic exposure to the all three temporal dimensions 'simultaneously' within which disclosing/hiding play. It's worthwhile doing some phenomenological finger- or rather, seeing-exercises to bring this multiplicity of play clearly to light:

Has-beenness

i) You can entirely forget an incident, such as your having received a letter from your aunt many years ago (refused presence and hidden).
ii) You can have an entirely clear memory of a past incident, such as your first day at school (refused presence and disclosed).
iii) You can partially or wrongly recall an incident, such as your hike through the Jamieson Valley (refused presence and partially or distortedly disclosed).

The present

iv) Something in your present surroundings may be entirely hidden to you, such as what's behind that door over there (presence at present and hidden). (What's behind that door over there could be disclosed to you without its being sensuously present to your eyes; sensuous presence is only one kind of presence that traditionally has been, and still is, privileged.)
v) You can be entirely aware of what's presently going on around you in the current situation (presence at present and disclosed). This is called presence of mind.
vi) You can be only partially or mistakenly aware of what's presently going on around you, such as misrecognizing a street or a person you meet (presence at present and partially or distortedly disclosed).

The future

vii) You may be totally unaware of an event that's approaching you, such as the tax department's sending you a notification alleging tax evasion (withheld presence and hidden).
viii) You may clearly see an approaching event, such as a book you're expecting any day in the post (withheld presence and disclosed). This does not amount to being able to predict exactly when it will arrive.
ix) You may be only partially or mistakenly aware of an event that's approaching you, such as who's going to show up at the party on Friday (withheld presence and partially disclosed).

These trivial exercises in seeing show that the criss-crossing play of presencing/absencing and disclosing/hiding is richly complex, multiple. Each of us plays along in this play, easily differentiating its various plies, as long as we are mindful of the time-clearing. Life's movement is this mindful play. The time-clearing is the same as the mind, the Da.

Further reading: 'Out of your mind: Parmenides' message' and 'Being Time Space'.

20 June 2014

Die Neuzeit und die Andere Zeit

Die Neuzeit und die Andere Zeit - diese Überschrift soll nicht nur zwei geschichtliche Epochen, sondern auch zwei wesentlich verschiedene Zeitauffassungen anzeigen — nicht, daß ich mir einbilde, die vorherrschend wissenschaftlichen Denkweisen der Neuzeit könnten oder auch sollten einfach durch eine andere Denkweise abgelöst, überwunden werden. Die vorherrschende Zeitauffassung ist keine beliebige, untergeordnete Begriffsbestimmung, die historisch etwa in der Philosophie- oder Wissenschaftsgeschichte durch Gelehrte erforscht werden könnte, sondern geht genau so tief wie die epochale Seinsauffassung, d.h. die Frage nach dem Sein. Diese Frage bewegt das philosophische Denken seit den griechischen Anfängen und liegt der ganzen westlichen Geschichte auf unscheinbare Weise zugrunde.

Erst seit Heidegger ist die Frage nach dem Sein selbst zu einer echten,expliziten Frage geworden, denn bis Heidegger war der Sinn des Seins seit zweieinhalb Jahrtausenden von der Philosophie stillschweigend implizit — und so ungedacht — vorausgesetzt. Der Sinn des Seins selbst, d.h. seine Bedeutung, ist aber die Zeit. Wieso? Weil die Philosophie bis Heidegger -- und freilich hartnäckig auch nach ihm -- Metaphysik bleibt, die stets nur die Frage nach der Seiendheit des Seienden von Platon bis in unsere Tage etwa bei Deleuze verschiedentlich beantwortet. Dabei wird stets gedankenlos vorausgesetzt, daß das Sein des Seienden irgendeine Art der Anwesenheit, d.h. irgendeine Weise der Anwesung —ob ständig oder sonstwie unständig, etwa 'different' —  ist. In der Anwesenheit liegt aber unweigerlich ein Verweis auf die Zeit selbst, dem Heidegger nachgegangen ist.

Was aber ist die Zeit selbst? Seit Aristoteles wird die Zeit vom anwesenden Jetzt aus als das gezählte Nacheinander von Jetzt-Momenten begriffen. Das gegenwärtige Jetzt wird dabei als existierend, seiend verstanden, während das kommende Jetzt als noch nicht und das vergangene Jetzt als nicht mehr existent, d.h. seiend, verstanden werden. Hier liegt offenbar ein circulus vitiosus vor, denn, wenn das Sein selbst implizit Anwesenheit bedeutet, und die Zeit selbst vom gegenwärtig-anwesenden Jetzt als seiend her bestimmt wird, geht der zeitliche Charakter des Seins selbst unter zugunsten eines konfusen, unhinterfragten Im-Kreise-gehens, wobei das 'ist' ein leeres Wort, eine bloße Kopula bleibt. Erst mit Heidegger ist dieser Kreis endlich und endgültig durchbrochen, selbst wenn die Philosophien jedweden Couleurs seit der Veröffentlichung von Sein und Zeit 1927 mit aller Kraft sich dagegen sträuben, diese Antwort auf die Frage nach dem Sinn von Sein zur Kenntnis zu nehmen und zu prüfen, und sogar versuchen, die Frage selbst als verfehlt, lächerlich oder 'politisch gefährlich' zu desavouieren. Die heutigen (analytischen oder Kontinentalen) Philosophien und Philosophen selbst formieren sich zu einem repressiven Apparat, um den Deckel auf eine fundamentale philosophische Frage zu halten.

Warum aber bloß? Weil das Zurückgehen hinter den seit Jahrtausenden geltenden Auffassungen von Sein und Zeit mit einer grundlegenden Erschütterung des Weltverstehens insgesamt droht, die insbesondere und vor allem den neuzeitlichen wissenschaftlichen Zugang zur Welt als wesenhaft verengend in Frage stellt und sogar aus der Bahn werfen könnte. Wieso verengend? Weil die moderne Wissenschaft egal welcher Art nur Wissenschaft sein kann, solange sie an der Wirkkausalität in irgendeiner Variante bis hin zu sog. 'emergenten Strukturen' aus chaotischer Komplexität festhält. Sonst kann sie gar nichts erklären, und was wäre eine Wissenschaft ohne ihre Erklärungskraft? Eine Wissenschaft muß wesenhaft darauf aus sein, die Bewegungen bzw. Änderungen des kommenden und gehenden Seienden jedweder Art in der Welt kausal zu erklären. damit man wissenschaftlich weiß, woran man ist, und möglichst solche Bewegungen von Seiendem wirksam beherrschen oder zumindest vorhersagen kann.

Die Wirkkausalität jedoch setzt die lineare Zeit eines Nacheinanders von Jetzt-Momenten voraus, wobei freilich das Jetzt der wissenschaftlich-empirischen Feststellung den unbedingten Vorrang hat. Über Dinge, die noch nicht geschehen sind, kann man keine wissenschaftliche Feststellung treffen, sondern höchstens indirekt vermittels einer voraussagenden Theorie entlang der linearen Zeit anhand gegenwärtiger Daten. Und zu Dingen, die einmal in der Vergangenheit geschehen sind, hat man nur vermittelt über faktisch noch anwesende Spuren wie etwa erhaltene Dokumente, archäologische Funde, festgehaltene elektromagnetische Strahlungen und dergl. wissenschaftlichen Zugang. Der wissenschaftliche Blick richtet sich stets auf das, was in der Gegenwart vom Kommen und Gehen des Anwesenden festgehalten, registriert werden kann, und baut ihre Erklärungen anhand von in der Gegenwart gesammelten Datenpunkten auf. Wenn sie dies nicht tut, wird ihr unweigerlich unwissenschaftliche Spekulation und — quel horreur! — Unwirksamkeit vorgeworfen.

Die Zeit der Neuzeit ist also die (mathematisierte) lineare Zeit, die der Wirkkausalität dient. Und die Zeit der Anderen Zeit? Hier öffnet sich die Zeit vom Nacheinander der festgestellten, gezählten Jetzt-Momente der Uhr-Zeit, um endlich die Ur-Zeit einer dreidimensionalen Zeit-Lichtung in den Blick zu bekommen, worin auch die beiden Dimensionen der Abwesenheit, d.h. der Zukunft und der Gewesenheit, im freien Spiel zugelassen sind. So erhalten die traditionell negativen metaphysischen Bestimmungen des Noch-nicht und des Nicht-mehr — d.h. des Nicht-seienden — positive Bestimmungen des Vorenthalts bzw. der Verweigerung, denn es ist überhaupt nicht schwer zu sehen, daß die Abwesenheit in ihren beiden Spielarten nicht nichts ist. D.h. wir Menschen sind auch der Verweigerung sowie dem Vorenthalt der Anwesung ausgesetzt und so von ihnen positiv angegangen. Sonst könnten wir nichts erwarten, und es könnte uns nichts fehlen. So wird die Zeit zum Offenen einer Lichtung, in der das Spiel der An- und Abwesung von Anwesendem spielt und so auch der Herrschaftsansprüche der Wirkkausalität entkommt. Damit erweitert sich der Blick auf die Welt, und das Seiende zeigt sich nicht nur als gegenwärtig Anwesendes, sondern auch als verweigertes oder vorenthaltenes Abwesendes, d.h. als in einer der drei zeitlichen Dimensionen Vorkommendes überhaupt.

Das Vorkommende kann sich dementsprechend außerhalb des engen wissenschaftlichen Blicks auch anders blicken lassen. Das Sich-anders-zeigen aber ist dasselbe wie ein anderes Denken, wodurch auch die Welt anders wird, denn die vorherrschenden hermeneutischen Als, wodurch alles Vorkommende gedeutet wird, erweitern sich auch mit der Erweiterung der linearer Zeit auf die offene Zeit-Lichtung. Diese hermeneutischen Als sind die ontologischen Bausteine der Welt, ihr hermeneutisches Gerüst, wodurch sich das Vorkommende in der Welt anders, einfacher zeigt. Der ontologische Wiederaufbau der Welt kann ohne eine grundsätzliche Erweiterung des Zeitverständnisses nicht einmal anfangen, denn jede Variante der Metaphysik einschließlich etwa der grammatologischen Derridaschen Kritik einer sog. "Metaphysik der Präsenz" bleibt trotz allen Scheins der Fortgeschrittenheit letztlich von einem traditionellen linearen bzw. einem ungeklärten und durchaus verworrenen Zeitverständnis im Alten befangen,

Das verstehe ich — kurz gesagt — unter der geschichtlichen Möglichkeit einer Anderen Zeit. Dann können sich die Phänomene anders zeigen und so auch verstanden werden, und mancher Schein — einschließlich des Scheins der Wissenschaftlichkeit etwa in den Sozialwissenschaften — wird zugunsten eines Wert-Schätz-Spiels durchschaut. Erst dies ermöglicht wiederum ein anderes Handeln — auch politisch — in der Welt. Zunächst einmal jedoch muß eingesehen werden, daß für uns Heutige in einer Übergangs-Zeit das Denken selbst insofern ein Handeln ist, als es durch seine Empfänglichkeit für einen anderen Entwurf des Vorkommenden als solchen ein anderes Sichpräsentieren in der Zeit-Lichtung einer Anderen Zeit erst ermöglicht.

Vgl dazu 'Out of your mind: Parmenides' message' sowie 'Being Time Space'.

16 June 2014

Das Digitale denken - wirklich?

Die FAZ hat eine neue Serie "Das Digitale denken" eingeleitet, worin u.a. zu lesen ist:

"Anders als Heidegger aber glauben wir nicht, dass die Lösung dieser Probleme in der Dimension eines vorintellektuellen, gerade wegen seiner Unterkomplexität zu feiernden Denkens gelingen kann. Nicht ausgeschlossen, dass die überlebensnotwendigen Analysen und Antworten gar nicht in Reichweite des menschlichen Bewusstseins sind - ..."

Was soll das? Wie kann das fingierte nachintellektuelle, überkomplexe "Wir" dieser deutschen Zeitung darüber entscheiden, was es erfordert, um das Digitale zu denken? Wieso ist es von vornherein ausgemacht, daß das "Bewusstsein" der Ort ist, von dem aus es möglich wäre, das Digitale genuin in die Frage zu stellen? Könnte es sein, daß gerade das Bewußtsein als Wesensbestimmung des Orts des menschlichen Denkens das Hindernis ist, um das Digitale zu denken? Immerhin räumt der Artikel ein, es wäre möglich, daß die "Antworten gar nicht in Reichweite des menschlichen Bewusstseins sind".

Bereits die Ausgangsannahme ist schief:
"Beständig formt Technik unsere Epistemologien um, nicht nur die Strukturen des Wissens, sondern auch die Modalitäten seines Entstehens aus den Reaktionen des Bewusstseins auf die uns umgebende Welt."
Woher die selbstverständliche Sicherheit, daß es ein Bewußtsein gibt, das von einer Welt umgeben ist? Von dieser Trennung her dann die Behauptung, daß eine "Fusion von Bewusstsein und Software" heute unterwegs ist: "Deutlicher und zentraler als je zuvor hängt unsere Existenz vom Bewusstsein ab, sind wir zu einem kaum mehr überbietbaren Grad „cartesianisch“ geworden." Und wenn "wir" mit der digitalen Cyberwelt vollendet "cartesianisch" geworden sind, und gerade die cartesische Metaphysik die Trennung des subjektiven Bewußtseins von der Außenwelt für die Neuzeit entwirft, zeigt das nicht an, daß gerade das Bewußtsein ein Problem geworden ist? Ironisch auch, daß gerade das angeblich "vorintellektuelle", "unterkomplexe" Denken eines Heideggers in tiefgehenden, freilegenden Auslegungen uns Heutigen erst die Augen für den Grundcharakter der cartesischen Metaphysik geöffnet hat. Also sind diese FAZ-Autoren parasitär-undankbar.

Das cartesische Subjekt hat den mathematisierten Zugang in der digitalen Auflösung der Welt in einer Cyberwelt vollendet. Sein Weltverstehen wird ausschnittsweise in Algorithmen niedergeschrieben, die als Programme in Milliarden von Turingmaschinen aller Art ausgelagert werden, um Bewegungen jedweder Art zu steuern, zu beherrschen. De Auslagerung unseres digitalisierten Weltverstehens in Turingmaschinen versetzt diese unheimliche Cyberwelt mit ihren billionenfach ständig zirkulierenden Bit-Strings in die Lage, auf uns Menschen zurückzuschlagen, und setzt so das Subjektsein eines vermeintlichen zugrundeliegenden Sub-jekts außer Kraft. Von diesem geschichtlichen Schicksal haben die Heutigen bisher höchstens eine blasse Ahnung - ein Unbehagen.

Der Wille zur Macht über Bewegungen/Veränderungen jedweder Art hat sich durch Auslagerung von Algorithmen in die Cyberwelt dem Bewußtseinssubjekt gegenüber verselbständigt, und heute stehen wir erst am Anfang der Ermächtigung dieser Cyberwelt, die uns überrollt..Das heißt aber, daß das Bewußtseinssubjekt zu einem Problem geworden ist. Demnach muß das Bewußtseinssubjekt zusammen mit dem mathematisierten Weltzugang hinterfragt werden. Die FAZ-Serie Das Digitale denken dient lediglich dazu, dieses Hinterfragen zu verhindern.

Vgl. dazu  The Digital Cast of Being  Metaphysics, Mathematics, Cartesianism, Cybernetics, Capitalism, Communication. sowie 'Out of your mind: Parmenides' message'.

11 June 2014

Set-up vs. gainful game

Insight into today's historically hegemonic casts of being allows current events to be seen and assessed more clearly than is possible employing the usual socio-scientific ways of thinking. A cast of being is an historical way that beings (presents) present themselves AS what or who they are in a given era. The current news story of a clash between British Prime Minister Cameron and the EU heads of state over who is to become the next President of the European Commission is just one example of a long-running conflict between Continental and Anglo-Saxon styles of political thinking which can easily be characterized as a clash of mentalities along with their associated political ideologies. These can be named as social-democracy and liberalism, but these are superficial designations from the perspective of deeper-lying casts of the being of beings that in part clash, in part intermesh and in any case are superimposed in our age.

Without an appreciation of socio-ontological constellations, the social sciences distort the view of today's predicaments. The social science of economics, for instance, poses the dilemma of politics having to navigate in fiscal and budgetary policy between the demands on a social welfare state to provide 'modern' social welfare benefits, on the one hand, and, on the other,  the need for 'structural reforms' in economies burdened with tightly regulated employment markets. Such tight regulation and inflexibility are invariably claimed to be for the sake of employment security, and the socio-political fight is fought out in terms of conflicts between 'progressive' social rights and market freedom, between social security and precarious existence, between the 'primacy of politics' and 'neo-liberalism'. In the U.S. analogous struggles are fought out, in a language that at key points inverts meanings, between 'liberal' Democrats and 'conservative' Republicans, between the proponents of Big Government and those of Small Government.

All these phenomena and fights can be viewed also as clashes and complementarities between the set-up and the gainful game. Each of these latter is an epochal cast of being which is at the same time a deep-seated way of thinking how beings show up and present themselves AS such-and-such in an era. A cast of being is thus an epochal mind-set that is taken for granted as self-evident by those living in a given age. Hence it is very difficult to see as such.

The set-up (Ge-Stell) is a way of thinking in whose cast all beings, i.e. all that presents itself, is viewed AS subject to control by a scientific knowing of some kind, precipitating in myriad technologies. The movement/change of all beings, including human beings, is to be grasped by scientific knowledge for the sake of guiding envisaged outcomes toward their final desired actual presence. What counts is what finally comes to presence and is thus securely 'in hand'. Risk is to be mastered. Science and technology of all kinds are subjected to the demands of securing social well-being by delivering the goods of citizens' lives, including especially health care and old age care.

The gainful game (Gewinn-Spiel), by contrast, consists of the ongoing game of mutual valuation and estimation among human beings and things, mediated by reified value, in the pursuit of income-gain. Reified value takes various forms, including commodities, money, money-capital, wages, productive and circulation capital, finance capital, profit of enterprise, interest and ground-rent.  Here the focus is on the starting-points of the gainful game rather than on the final outcomes. The many players in the gainful game have the potential to gain, and may fail, i.e. the outcomes are insecure, which is anathema for the set-up's mind-set  The primary concern for the gainful game's mind-set is that the gainful game is not rigged in favour of certain players, which may be, say, a monopoly, the state or a big labour union. The game should be fair, which includes that the players be free to play the gainful game in pursuit of income without unfair handicaps.

In the first place, the players deploy their personal powers and abilities, i.e. their labour-powers, to gain wages and salaries, but, derivatively, they can deploy also, say, savings as interest-bearing capital or as an investment in land in search of ground-rent income. The possibilities of placing a stake in the gainful game via some form of reified value are myriad, and the possibilities for playing the gainful game, along with its surprising and hitherto unseen turns and modes of play, infinite. The key obfuscation that the gainful game presents to view is the fetishism of reified value, as if certain things (commodities, money, etc.) had intrinsic value rather than being a medium through which, ultimately, we human beings non-reifiedly value and estimate what we can do either for, with or against each other in the ongoing value-estimation game in which we esteem also earth and sky.

The clash between the epochal mind-sets of the set-up and the gainful game has everything to do -- albeit invisibly,  'behind the scenes' -- with phenomena such as the proverbial risk aversion of Continental Europeans, especially the Germans, vis-à-vis the risk-taking alacrity of the Americans, or the long-term low economic growth rates and high secular unemployment on the Continent compared to Anglo-Saxon economies that more flexibly ride the unpredictable waves of the global market economy. Economists, sociologists and political scientists, not to mention journalists, cannot see this because they are beguiled by their set task of merely explaining ontic societal movements and thus are blind to any socio-ontological dimension.

See also: Potentiality and Actuality, Negative and positive freedom , Commutative and distributive justice and Chap. 7 of my Capital and Technology: Marx and Heidegger.

08 June 2014

Gainful game of academic publishing

First posted at Progressive Geographies:

My experience with academic publishing is dispiriting. Mostly editors and so-called peer reviewers don't like (my) thinking, but demand standard scientific or 
scholarly discourse instead. The lesson: Don't rock the academic boat. Don't challenge orthodoxy in its infinite variety and complacency. Academic publishing is a rigged game. Academics (thankfully, I'm not one) have to publish in well-reputed journals or by a well-reputed publisher to get ahead in their careers by boosting their who-status as somewho purportedly worth listening to, who gets a pat on the back from colleagues. 

The academic scholar has to submit to the publisher's rules and, these days, often even has to pay for the review and editing process, or the printing, him/herself. Academic reputation has a monetary price. The publisher then locks up the textual product behind a pay-wall. For a single short article today's standard prices are around USD30 up to USD50 or EUR40. At that price, your article doesn't get into wide circulation to polish your reputation. Those citing it are largely those with a pre-paid institutional access, i.e. those with some more or less modest position of power in an academic institution. They're the ones who have a say in whether your career flourishes or withers on the vine. Keep the club closed for the initiated. Apart from gouging academic authors in reputational need, the whole who-game stinks, serving as it does to keep thinking within bounds already established by some institutional power play or other. Maybe you're lucky or clever enough to be swimming along in one of the current streams, whether main or subsidiary. Just be prepared for disappointment and exclusion if you try to think anything hitherto unheard of.

So academic publishing is one more instance of how the gainful game can be played. The latter is infinitely versatile. The quest to see more clearly pursued by the precious few, too, is a power play with winners and losers.

Further on the gainful game as a socio-ontological constellation.

01 June 2014

Eichmann millionenfach eichen

Wie viele Jahrhunderte deutscher Züchtungsgeschichte,
wie viel Dressur in Gehorsam,
wie viel mutloses Sichunterwerfen hat es gebraucht,
um die Heutigen einer total fürsorgenden,
freiheitlich-demokratischen Grundordnung
millionenfach zu eichen?

Siehe auch Deutschlandreise.